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Der Himmel stürzt ein

Ein großer Samurai hatte über die Jahre hinweg in unzähligen Kriegen schon viele Kämpfe für seinen Herren gewonnen. Nun aber verlor er seinen ersten Kampf. Gedemütigt, voller Zorn gegen sich selbst und den Rest der Welt, wollte er seinem nun nichtswürdigen Leben ein Ende bereiten. Er ritt die staubige Landstraße entlang, darüber nachsinnend, wie er sich nun am grausamsten und auffälligsten ins Jenseits befördern könnte. Plötzlich lag vor ihm auf der Straße ein kleiner Spatz auf dem Rücken und streckte seine beiden Füßchen zum Himmel.

Der Samurai, in seinem Denken gestört, hielt an und schrie den Spatz an: "Geh mir aus dem Weg, du nichtswürdiges Federvieh!" Der Spatz aber entgegnete ganz keck: "Nein, das werde ich nicht tun. Ich habe eine große Aufgabe zu verrichten." Der Samurai, ganz überrascht und erstaunt über die selbstbewußte Antwort des Spatzen, stieg von seinem Pferd ab, beugte sich zu dem Spatzen hinunter und sprach: "Sage mir, was ist denn so wichtig, daß du mir den Weg nicht freimachen willst?"

"Oh", sagte der Spatz, "man hat mir gesagt, daß heute der Himmel auf die Erde fallen wird, und da liege ich nun, um ihn mit meinen Füßen aufzufangen." Als dies der Samurai hörte, da fing er an zu lachen und konnte beinahe nicht mehr aufhören. Und er rief prustend: "Was, du kleines Federknäuelchen willst mit Deinen dürren Beinchen den Himmel auffangen?" Der kleine Spatz erwiderte ganz ruhig und klar:

"Tja, man tut was man kann!"

 

Was ist die Erfüllung des Lebens?

Ein junger Mann kam eines Tages zu einem Weisen und sprach:

"Ich habe viele Lehrer aufgesucht und sie um Rat gefragt. Ich habe auf der Suche nach Glück, Erfüllung und Selbstverwirklichung alle Vergnügungen aufgegeben, habe gefastet, mich dem Zölibat unterworfen und Tage und Nächte lang meditiert.

Ich habe alles getan, was von mir verlangt wurde, ja ich habe alles aufgegeben und jede Qual und jedes Leiden auf mich genommen. Nichts hat geholfen. Was soll ich tun?"

Der Weise lächelte und sprach: "Gib das Leiden auf!"